Faktencheck: e-Fuels.
Anfang 2023 entbrannte eine in der Hauptsache politische Debatte über e-Fuels. Die eZone hat aktuelle Fakten zum Einsatz von e-Fuels bei alternativen Antriebstechnologien zusammengestellt.

Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff e-Fuels? E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mit Elektrizität aus Wasser und Kohlendioxid der Luft hergestellt werden. Wenn der verwendete Strom aus nachhaltigen Quellen wie Solarenergie stammt, dann sind e-Fuels eine klimaneutrale Alternative beispielsweise zu Elektromobilität. E-Fuels können auch bedenkenlos für die meisten bestehende Benzinmotoren eingesetzt werden, die bestehende Tankstellen-Infrastruktur könnte weitergenutzt werden und die Fahrzeuge wären auch schnell betankt. Warum haben dennoch beinahe alle KFZ-Produzenten bei ihrer Entwicklung klimaneutraler Fahrzeuge auf Batterien gesetzt?
Ein gewichtiger Nachteil von e-Fuels ist ihr Wirkungsgrad, also wieviel von der ursprünglich vorhandenen Energie letztendlich in Bewegungsenergie umgesetzt wird. Derzeit liegt dieser Wirkungsgrad bei rund 10 - 15 %. Bei einem Einsatz von e-Fuels in einem Auto mit Verbrennungsmotor werden also nur rund 10 % der ursprünglichen Stromenergie schlussendlich für den Antrieb des Fahrzeuges genutzt. Auch wenn man nun e-Fuels beispielsweise in der Wüste produzieren würde, rechnen sie sich nicht als Alternative zur KFZ-Elektromobilität. Sicherlich hat die Technologie von e-Fuels technisches Entwicklungspotential, aber dieses haben andere alternative Antriebsquellen ebenso.

Bei der Verbrennung von e-Fuels entstehen grundsätzlich ebenso viel umweltschädliche Abgase wie bei normalen Kraftstoffen, eine geringere Rußfreisetzung ist möglich. Stickoxide, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe werden jedoch bei Verbrennung in nahezu identischen Mengen wie bei vergleichbaren Treibstoffen aus Erdöl oder Biomasse freigesetzt.
Die Kosten von e-Fuels liegen derzeit bei über vier Euro pro Liter Treibstoff, Fachleute halten einen Preis von weniger als zwei Euro pro Liter am Ende dieses Jahrzehnts für machbar. Sie kalkulieren mit fallenden Preisen für regenerativen Strom und großen Produktionsanlagen. Wo, wann und ob diese Produktionsanlagen gebaut werden, ist noch offen. E-Fuels haben ebenso wie Wasserstoff ihre Existenzberechtigung in zukünftigen alternativen Antriebstechnologien beispielsweise bei Flugzeugen oder der Schifffahrt. Ob ihr Einsatz für PKWs sinnvoll ist, verneinen aktuell faktenbasierte Studien ebenso wie eine große Mehrheit der Fahrzeughersteller.