Zum Inhalt

Mobilitätsgespräche: Die Zukunft der Firmenflotte ist der Elektroantrieb.

Der STANDARD lud eine Runde aus Expertinnen und Experten ein, um über Dienstautos und die betriebliche Mobilität von Morgen zu diskutieren.

Am 25. April 2022 diskutierte eine Runde aus Expertinnen und Experten bei den STANDARD-Mobilitätsgesprächen über das "Dienstauto der Zukunft". Fazit: Der Elektroantrieb wird sich in Firmenflotten mittelfristig durchsetzen.

Die Mobilität ist im Wandel, das trifft auch auf die Fuhrparks österreichischer Unternehmen zu. Die große Anzahl der Firmenautos werden zumeist als Neuwagen angeschafft, die dann als Gebrauchtwagen auch Trends im Gesamtverkehr setzen. Der STANDARD lud zur Diskussionsrunde ein, um über Dienstautos und die betriebliche Mobilität von Morgen zu auszutauschen. „Die Elektrifizierung ist in den Fuhrparks angekommen“, eröffnete Adele Szabo, Fleet and Financial Services bei Volvo Car Österreich. Laut Zulassungsstatistik gingen 84 % der E-Neuzulassungen 2021 auf das Konto von Unternehmen, Institutionen und Organisationen. Die Akzeptanz von Elektromobilität wird laut Szabo anhand von drei Faktoren bestimmt: Preis, Leistung und Reichweite.

Die Anschaffungspreise von Elektrofahrzeugen liegen mittlerweile schon oft mit jenen von Verbrennern gleich auf. Diese Situation ergibt sich auch aus dem Umstand, dass die Regierung Unternehmen finanziellen Hilfen für die Anschaffung von E-Autos unter die Arme greift. „Die Förderungen, die wir momentan haben, sind so gut, wie wir es eben können“, meint Martin Russ, Geschäftsführer von Austriatech. Austriatech ist eine Bundesagentur, die technologiepolitische Maßnahmen bewertet. Es gäbe es noch einiges zu tun, um noch treffsicherer zu werden, meint Russ, und um Unterstützungen etwa nach Region, Zielgruppe und Einsatzzweck differenzierter anzubieten.

Die aktuellen Förderungen sieht Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) als „Übergangslösung, um mehr Elektroautos auf den Markt zu bekommen“. Er fände es wichtig noch immer existente Förderungen für Verbrenner-PKWs zurückzuschrauben. Gratzer meint, dass betriebliche Mobilität auch weitergedacht werden muss. „Der Fuhrpark der Zukunft ist sicher vielfältiger, als dass er nur aus Autos besteht.“ Diese alternativen Transportmittel wie etwa E-Bikes oder Sharingsysteme müsste der Gesetzgeber auch in seinen Förderrichtlinien beachten.

Die Angst vor zu kleiner Reichweite sei im Schwinden, so die Meinungen in der Expertenrunde unisono. Um beste Entscheidungen bezüglich Reichweitenausstattung zu ermöglichen, brauche es allerdings noch mehr Aufklärungsarbeit. „Wenn man ein bisschen Vertrauen in die Ingenieure hat, dann wird das Reichweitenthema in zehn Jahren gelöst sein" umriss Manfred Schrödl, Vorstand des Instituts für Energiesysteme und elektrische Antriebe an der TU Wien, die Entwicklungen in der Akkutechnologie. „Die Akku-Kapazität verdoppelt sich derzeit etwa alle fünf Jahre“, sagt Schrödl. Demnach sind Fahrzeuge mit 700 Kilometern Reichweite zu vernünftigen Preisen in nur wenigen Jahren möglich. Fazit der STANDARD-Mobilitätsgespräche 2022: Neben allen Alternativen zum eigenen Dienstauto und neu gedachter Mobilität stehen bei Firmenflotten alle Zeichen auf Elektromobilität.

 

Den kompletten Artikel zu den ersten Mobilitätsgespräch vom STANDARD finden Sie hier zum nachlesen. 

Zur Hauptnavigation