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Ergebnisse von Österreichs größtem Feldversuch zur Ladeinfrastruktur.

Welche Infrastruktur ist nötig, um den hohen angestrebten E-Auto Anteil in Österreich erreichen zu können? Wird das Stromnetz dieser Mehrbelastung standhalten? Laden tatsächlich alle gleichzeitig? Wie kann der Leistungsbedarf optimiert werden?

Bleibt unser Stromnetz stabil, wenn immer mehr Haushalte ihr Elektroauto, oft sogar gleichzeitig, laden wollen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen und trotz aller positiver Einschätzungen durch Modellrechnungen bleiben einige skeptisch, ob das Netz gleichzeitiges Laden aushält. Zur besseren Beantwortung dieser Frage gibt es nun Ergebnisse aus dem bisher größten Feldversuch in Österreich. Dafür tauschten 49 Linzer Haushalte einer Wohnsiedlung der Neuen Heimat OÖ sechs Monate lang ihr Verbrenner-Auto gegen ein E-Auto, zwei weitere nahmen mit ihrem eigenen E-Auto an dem Test teil. In der Parkgarage wurden an den Parkplätzen der Benutzer intelligente Wallboxen installiert, die in eine steuerbare Gesamtlösung integriert waren.

Eine intelligente Ladelösung verteilt, wenn notwendig, den Strom auf die zu ladenden Fahrzeuge so auf, dass im Netz keine Lastspitzen auftreten und die Fahrzeuge für ihre nächste Fahrt dennoch möglichst schnell aufgeladen sind. Während des Projektes wurden die Parameter dieser Lastverteilung optimiert bzw. verändert, um möglichst viel Wissen aus diesem Feldtest zu gewinnen. Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse des Projekts, dass man durch die dynamische Steuerung die benötigte Leistung für das Aufladen der E-Fahrzeuge stark reduzieren, die Aufladezeitpunkte verschieben und damit Netzspitzen vermeiden konnte. Die Benutzerinnen und Benutzer haben diese Lastverschiebungen kaum bemerkt, die Zufriedenheit mit dem Laden war insgesamt hoch. Das langsames Laden mit geringer Leistung zudem die Batterien in den KFZ schont, erhöht die Akzeptanz zusätzlich.

 

Sicherlich müssen jetzt die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Leistung und Sicherheit beim erwarteten großflächigen Ausbau der Ladeinfrastruktur sichergestellt ist. Die große Feldstudie in Linz zeigt jedenfalls auf: Auch bei vollständigem Umstieg auf Elektrofahrzeuge ist es möglich, durch intelligentes Lademanagement große Investitionen in das Stromnetz und Stromerzeugungskapazitäten für Spitzenzeiten mit den verbundenen ökologischen Auswirkungen zu vermeiden und gleichzeitig den erforderlichen Ladekomfort für die Benutzer zu garantieren.

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